Gattung:
Buch
Autor/Herausgeber:
Louis Théodore Hérissant [Herausgeber]
 
Normierte Form: Hérissant, Louis Théodore [Louis Théodore Hérissant]
Titel:
Causes amusantes et connues.

Normierte Form:

Erscheinungsjahr:
1769
Erscheinungsort:
Berlin

Normierte Form: Berlin

Verlag/Drucker:
[Ed.: Robert Estienne]

Normierte Form: Estienne, Robert [Robert Estienne]

Seiten:
XII, 420 S., Ill.
Anzahl der Abbildungen:
5 Kupferstiche

Inhaltsverzeichnis:

Nur Band 1

Signatur:
XXIII 455

Zusammenfassung/Kommentar:

Robert Estienne: Causes amusantes et connues (1769–1770, 2 Bände) Causes amusantes et connues lautet der Titel einer zweibändigen Ausgabe, die 1769/1770 am fingierten Druckort Berlin, tatsächlich aber in Paris erscheint (vgl. Weller 1864, 182). Hinter dem anonymen Kompilator verbirgt sich Robert Estienne (vgl. ebd.). Lüsebrink führt die Causes amusantes et connues als Beispiel für Sammlungen an, „die das Pitavalsche Konzept in modifizierter Form übernahmen“ (Lüsebrink 1983, 105). Estienne selbst setzt sich in seinem Vorwort von einem M. Damon ab (Bd. 1, iij). Anders als dieser enthalte er sich jeglichen Kommentars, wodurch seine Sammlung unterhaltsamer sei (Bd. 1, iij und ix). Indes erwähnt Gayot im dritten Band seines Esprit des conversations agréables einen Advokaten mit dem Namen Damon (vgl. Gayot 1731, 273–283 und 476–486). Dabei fällt jedoch auf, dass die ihm zugeschriebenen Verse nur Gayot selbst kennt. Es dürfte sich daher um einen nom de plume handeln, hinter dem sich dann doch wieder Gayot de Pitaval verbirgt, was Estienne durchaus gewusst haben dürfte. Auch wenn Estienne die sogenannten ‚Causes grasses‘, die am Faschingsdienstag (‚mardi gras‘) verhandelt werden und auf Kosten der Kläger und Beklagten das Publikum belustigen, ablehnt (vgl. Bd. 1, vj f.), sollen die zusammengestellten Prozessakten primär unterhalten. Die intendierte Belehrung beschränkt sich darauf, stilistische Vorbilder zu liefern (vgl. Bd. 1, iv f.). Es handelt sich um eine reine Sammlung von Mémoires, ohne Urteilssprüche, ohne Kommentierung und vor allem ohne narrativierten Sachverhalt. Somit fehlt jegliche Ähnlichkeit zur Faktur der Pitavalgeschichten und die Causes amusantes et connues sollten nicht als Rezeption der Causes célèbres angesehen werden.